Neue, innovative Verfahren zur Versorgung von Hernien

Klinik für Viszeralmedizinische Chirurgie, Adipositas- und Metabolische Chirurgie am Klinikum Siegen etabliert Verfahren mit OP-Roboter

Bei Bauchwandbrüchen, sogenannten Hernien, ist es ab einer bestimmten Größe des Bruchs notwendig, die Bauchdecke durch die operative Einlage eines Kunststoffnetzes zu unterstützen. In der Vergangenheit wurde dies offen oder laparoskopisch, also mit kleinen Bauchschnitten, durchgeführt. Doch die Hernien-Chirurgie hat sich stark weiterentwickelt, so auch im Klinikum Siegen. Im zertifizierten Hernienzentrum, das spezialisiert ist auf die chirurgische Therapie von Bauchwand- und Leistenbrüchen, wurden daher nun zwei neue Verfahren zur Versorgung von Bauchdeckenhernien, z.B. Nabelhernien, epigastrischen Hernien und Narbenhernien in Kombination mit einer Rektusdiastase, mit dem OP-Roboter DaVinci Xi eingeführt, die klare Vorteile mit sich bringen.

Konkret handelt es sich um das r-TARUP- und e-TEP-Verfahren. Insbesondere das e-TEP-Verfahren mit dem OP-Roboter wird in Deutschland bislang nur von sehr wenigen Chirurgen praktiziert. „Bei diesen robotisch-assistierten Verfahren wird über meist vier kleine Schnitte, das zu implantierende Kunststoffnetz hinter die Bauchmuskeln, außerhalb der Bauchhöhle und zwischen den anatomischen Schichten der Bauchdecke eingebracht“, erklärt Dr. med. Daniel Sinn, Leiter des Hernienzentrums am Klinikum Siegen und Leitender Oberarzt der Klinik für Viszeralmedizinische Chirurgie, Adipositas- und Metabolische Chirurgie. Vorteile der Verfahren sind die kleinen Schnitte und die damit einhergehende geringere Wundkomplikationsrate. Zudem können durch die Netzposition Verwachsungen vermieden werden. Denn: „Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass es bei den sonst genutzten laparoskopischen Verfahren im Einzelfall immer wieder zu Komplikationen kommen kann“, so Dr. Sinn. Bislang wurden die Hernien entweder offen oder laparoskopisch operativ behandelt. Die offene Operation hatte dabei den Vorteil, dass das Kunststoffnetz außerhalb der Bauchhöhle implantiert wird, jedoch größere Hautschnitte notwendig sind und es damit vermehrt zu Wundinfektionen kommen kann. Bei der laparoskopischen Operation haben Patienten zwar weniger Schmerzen, doch das Kunststoffnetz hat direkten Kontakt zu den Bauchorganen und liegt nicht geschützt außerhalb der Bauchhöhle.

Die innovativen r-TARUP- und e-TEP-Verfahren verbinden also nun die Vorteile der laparoskopischen und der offenen Sublay-Technik und zeigen bei Patienten deutlich geringere postoperative Wundschmerzen, eine schnellere Mobilisation und kürzere stationäre Aufenthalte. Zudem sind auch die kosmetischen Ergebnisse bei den neuen Verfahren sehr gut, da nur vier kleine Schnitte notwendig sind.  

Weitere Beiträge:

Klinikum Siegen beteiligt sich an Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“

Präsenz zeigen und somit auf einen dringenden Handlungsbedarf aufmerksam machen – mit diesem Ziel nehmen am 20. September über 60 Mitarbeitende des Klinikum Siegen an einer großen Protestkundgebung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (KGNW) vor dem Düsseldorfer Landtag teil. Der bundesweite Protest richtet sich gegen die unzureichende Finanzierung und somit auch steigende Insolvenzgefahr der Krankenhäuser in Deutschland.

Weiterlesen »

Klinikum Siegen geht mit Personalgewinnungskampagne #siegertypen in die zweite Runde

Die #siegertypen 2.0 sind da – nachdem das Klinikum Siegen bereits im Dezember 2020 mit dem Start der Personalgewinnungskampagne #siegertypen für viel Aufmerksamkeit sorgte, geht die Kampagne nun in die zweite Runde. Diesmal stehen elf neue Kolleginnen und Kollegen aus dem Klinikum im Fokus und zeigen, was ihnen an ihrem Job und ihrem Arbeitsplatz besonders gut gefällt. Herzstück der Kampagne sind elf Plakatmotive, drei Jobspots sowie die Kampagnenseite www.echte-siegertypen.de, welche erweitert und angepasst wurde.

Weiterlesen »

Klinikum Siegen erweitert neuroradiologisches Spektrum

Die Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Siegen hat eine lange Tradition – Als eine der ersten Kliniken deutschlandweit wurden hier schon vor Jahrzehnten routinemäßig Thrombektomien zur Akutbehandlung des Schlaganfalls durchgeführt. Seitdem ist die Klinik um Dr. med. Burkhard Irnich stetig gewachsen. Nun werden sich das medizinische Spektrum und die Expertise der überregional bekannten Abteilung nochmal durch eine personelle Neuaufstellung erweitern. So wird ab Anfang des kommenden Jahres Privatdozent Dr. med. Sebastian Fischer die Leitung der Klinik verstärken. Der 48-jährige Mediziner ist seit 2014 Leitender Oberarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin am Universtitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum.

Weiterlesen »

Teilnehmerinnen des Projekts „TEP“ informieren sich im Klinikum Siegen über Teilzeitausbildung in der Pflege

Für junge Menschen mit Kindern ist der Einstieg in eine Vollzeit-Ausbildung oftmals sehr schwierig. So kann beispielsweise eine passende Kinderbetreuung eine große Herausforderung darstellen. Damit der Einstieg in den Beruf dennoch gelingt, kann eine Ausbildung in Teilzeit eine gute Alternative sein. Das mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union geförderte Projekt „Teilzeitberufsausbildung“ kurz „TEP“ der Alternative Lebensräume GmbH hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, junge Eltern mit Familienverantwortung bei der Suche nach einer Teilzeitausbildung und auch bei dem Start in die Ausbildung zu unterstützen.

Weiterlesen »

Internationaler Drogentotengedenktag am Klinikum Siegen

Seit vielen Jahren nimmt die Substitutionsambulanz am Klinikum Siegen den internationalen „Drogentotengedenktag“ am 21. Juli zum Anlass für eine Gedenkveranstaltung. Gestaltet wird die Veranstaltung vom Team der Ambulanz sowie den Patienten. Damit soll jenen Menschen gedenkt werden, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind und öffentlich gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Drogengebrauchern vorgegangen werden sowie Verständnis und Empathie in der Gesellschaft geschaffen werden.

Weiterlesen »