Suche

Erste Zwischenbilanz zum Projekt „4-Tage-Woche“ in der Pflege

Pilotprojekt zum neuen Arbeitszeitmodell ist im Oktober gestartet

Etwas mehr als zwei Monate läuft nun das neue Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche in der Pflege im Klinikum Siegen – das Projektteam sowie die beteiligten Teamleitungen ziehen im Rahmen einer Feedbackrunde eine erste Zwischenbilanz: „Nach den ersten zwei Monaten können wir berichten, dass der Großteil der teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen auf meiner Station mit dem neuen Modell bisher sehr zufrieden sind“, erklärt Lisa Sophie Stein, Teamleitung der Station 34 (neurologische Station). Sieben Kolleginnen und Kollegen testen hier seit Oktober das neue Modell, bei dem 38,5 Stunden pro Woche (Vollzeit) auf vier Tage verteilt werden und zudem der Dienstbeginn flexibel variiert wird. „Durch den flexiblen Dienstbeginn überschneiden sich die verschiedenen Schichten und es ist zeitgleich mehr Personal vor Ort. Die Kolleginnen und Kollegen können sich somit auch mehr Zeit für die Patienten nehmen. Zudem schafft die längere Arbeitszeit pro Tag auch mehr Zeit für die Pflegedokumentation“, so Stein weiter. Auch im Hinblick auf die Planung der Dienste funktioniert das neue Modell für Lisa Sophie Stein bisher gut.

In der zweiten Pilot-Abteilung, der Anästhesie, stößt das neue Modell auf eine gemischte Resonanz: „Wir freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit der Testung bekommen haben, es sieht jedoch aktuell so aus, dass die meisten Mitarbeitenden nach Abschluss der Pilotphase wieder in ihr vorheriges Zeitmodell zurückkehren möchten“, so Regine Ahrens, Teamleitung der Anästhesie. Insgesamt sieben Mitarbeitende testen auch hier die 4-Tage-Woche, von denen zwei das Modell gerne dauerhaft beibehalten möchten: „Während fünf Kolleginnen und Kollegen aufgrund der nun längeren Arbeitstage keine Entlastung durch das neue Modell für sich feststellen können, sehen zwei Mitarbeitende durch den neu gewonnen freien Tag für sich persönlich mehr Flexibilität im Bereich der Freizeitgestaltung“, so Ahrens.

In der ersten Feedbackrunde wurde somit besonders deutlich, dass der Erfolg oder Misserfolg des neuen Modells von verschiedenen individuellen Faktoren abhängt. So spielt neben den unterschiedlichen Strukturen und Arbeitsabläufen auf den verschiedenen Stationen auch immer die individuelle private Situation und Lebensgestaltung der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Daher ist es den Beteiligten besonders wichtig, dass auch perspektivisch keine Stationen bzw. keine Abteilungen vollständig zur 4-Tage-Woche verpflichtet werden, sondern diese ein individuelles Angebot für Mitarbeitende bleibt. „Falls die Beteiligten das Projekt nach Ablauf der Pilotphase als Erfolg bewerten, ist eine Ausweitung auf weitere interessierte Stationen geplant. Hier werden dann weiterhin alle Mitarbeitenden frei und individuell entscheiden können, ob sie die 4-Tage-Woche als Arbeitszeitmodell für sich in Anspruch nehmen möchten oder nicht“, erläutert auch Pflegedirektor Armin Heck.

Trotz des ersten vorwiegend positiven Zwischenfazits, beobachtet die Projektgruppe weiterhin genau, wie sich auch auf längere Sicht das neue Arbeitszeitmodell auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirkt. Um dies engmaschig zu evaluieren und weiterhin im direkten Austausch mit den Abteilungen zu bleiben, wird es noch eine weitere Feedbackrunde Ende Februar geben. Insgesamt läuft das Pilotprojekt über sechs Monate.

Vielleicht ist diese Mitteilung auch Interessant für Sie:

Klinikum Siegen führt „4-Tage-Woche“ in der Pflege ein

Weitere Beiträge:

Klinik für Radiologie und Neuroradiologie erweitert Therapieangebot bei chronischen Knieschmerzen

Die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des Klinikums Siegen erweitert ihr Behandlungsspektrum: Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Sebastian Fischer bietet die Klinik nun die sogenannte Kniegelenksembolisation an – ein modernes, schonendes und minimalinvasives Verfahren zur Behandlung chronischer Knieschmerzen, insbesondere bei Patienten mit Kniearthrose. „Die Behandlung richtet sich an Patienten, die trotz konservativer Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmitteln und Injektionen weiterhin unter starken Schmerzen im Kniegelenk leiden“, erklärt der Leitende Chefarzt. Die Kniegelenksembolisation stellt eine innovative Methode der interventionellen Schmerztherapie dar und eröffnet neue Wege in der Behandlung von Gonarthrose.

Weiterlesen »

Neues Lungenkrebszentrum informiert

Nachbericht zur Veranstaltung „Thorakale Onkologie – Update Lungenkarzinom“

Am 14 Mai 2025 fand eine der ersten Informationsveranstaltungen für Ärztinnen und Ärzte aus der Region Siegen-Wittgenstein statt, organisiert vom neu gegründeten Lungenkrebszentrum Siegen. Ziel der Veranstaltung war es, Fachkräfte verschiedener medizinischer Disziplinen über aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Lungenkrebserkrankungen zu informieren und den fachlichen Austausch zu fördern.

Weiterlesen »

Lungenkrebs: Selbsthilfegruppe gründet sich

Lungenkrebs ist ohne Zweifel eine Schockdiagnose. Mit jährlich 56 000 Betroffenen zählt die Erkrankung zu einer der häufigsten Krebsarten. Während die Medizin enorme Fortschritte macht, ist es oft ein weiter Weg, mit der Erkrankung zu leben, mit ihr umzugehen. Helfen kann es, sich mit Menschen auszutauschen, die das Schicksal teilen. Deshalb gründet die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen in Kooperation mit dem Klinikum Siegen eine neue Selbsthilfegruppe zum Thema Lungenkrebs. Wer Interesse hat, sich dem Gesprächskreis anzuschließen und sich in einem geschützten Raum auszutauschen, kann sich per E-Mail an selbsthilfe@diakonie-sw.de oder unter Telefon 0271/5003 131 melden.

Weiterlesen »

Künstliche Intelligenz unterstützt Prostatakarzinom-Diagnostik

Das Klinikum Siegen geht neue Wege in der radiologischen Diagnostik: Seit diesem Jahr wird in der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie die KI-basierte Software mdprostate eingesetzt, um Prostata-MRTs schneller, standardisierter und sicherer auszuwerten. Die Software des deutschen Medizintechnikunternehmens mediaire ist dort nach einer erfolgreichen Testphase zu Jahresbeginn im Einsatz und unterstützt seither die Radiologen im Klinikum Siegen bei der zielgerichteten Diagnose von Prostatakarzinomen.

Weiterlesen »

23 Auszubildende freuen sich über ihr bestandenes Examen

„Here we go“ – Diesmal drehte sich bei der Examensfeier am Kinikum Siegen alles um den Klassiker „Super Mario“. Über ein entsprechendes „Level-Up“ ins Berufsleben durften sich diesmal insgesamt 23 Absolventen, darunter 13 Pflegefachpersonen und 10 Pflegefachassistenzkräfte freuen. Unter den Pflegefachassistentinnen und -assistenten waren auch wieder fünf junge Menschen, die ihren Abschluss im Rahmen der „Internationalen Pflegeschule“ erlangt haben sowie vier ehemalige Servicekräfte, die sich vor einem Jahr für die Ausbildung entschieden haben.

Weiterlesen »