Teilstationäres Angebot für Patienten mit seelischen Erkrankungen
Eine intensive klinische Behandlung ohne Krankenhausaufenthalt – diesen Vorteil bietet die neue psychiatrische Tagesklinik des Klinikums Siegen, welche als Teil des „Zentrums für Seelische Gesundheit“, vormals Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik nun feierlich eröffnet wurde. Nur wenige 100 Meter vom Hauptgebäude des Klinikums, an der Grube Neue Haardt, ist hier auf rund 1000 qm eine Einrichtung entstanden, die Plätze für bis zu 37 Patientinnen und Patienten bietet.
„Tageskliniken sind ein sehr wichtiger Baustein in der Versorgung psychisch kranker Menschen“, erklärt Landrat Andreas Müller, der als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung fungiert. Bereits seit 2019 liegt ein Feststellungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg vor, welcher die Zahl der Versorgungsplätze festlegt und fordert. „Ich freue mich daher sehr, dass nun, drei Jahre später, ideale Räumlichkeiten für die Tagesklinik gefunden wurden und wir heute die offizielle Eröffnung feiern“, so der Landrat weiter. Auch Geschäftsführer Ingo Fölsing und Dr. med. Heiko Ullrich, Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit, sind froh, den alten Sitz der Firma Effexx in direkter Kliniknähe für das teilstationäre Angebot der Tagesklinik erworben zu haben und nutzen zu können.
Das Besondere an der psychiatrischen Tagesklinik? Hier finden Betroffene mit psychischen Erkrankungen, für die eine ambulante Versorgung nicht mehr ausreicht, eine vollstationäre Behandlung aber nicht notwendig ist, die richtige Anlaufstelle. Ebenso kann die Aufnahme in der Tagesklinik einem stationären psychiatrischen Aufenthalt nachgeschaltet sein. Unter der ärztlichen Leitung von Dr. med. Sandra Knipp und der pflegerischen Leitung von Sonja Loos werden die Patienten im Zentrum für seelische Gesundheit ab sofort individuell behandelt. „Das Konzept der Tagesklinik bietet die Möglichkeit einer intensiven Therapie während man trotzdem weiterhin in seinem persönlichen Umfeld lebt“, erläutert Loos. Nachmittags und an den Wochenenden sind die Patienten zu Hause. Somit werden sie nicht vollständig aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen, was einen hohen therapeutischen Stellenwert hat.
„Im Vordergrund der Therapie steht ein strukturgebender, alltagsnaher und ressourcenfördernder Ansatz“, so Dr. Knipp. Der Tagesablauf in der Tagesklinik gestaltet sich daher bunt, kreativ und variabel und besteht sowohl aus Gruppentherapien als auch aus ein bis zwei Einzelgesprächen pro Woche mit Ärzten, Psychologen und der Bezugspflegekraft. Um auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können, wird im Zentrum für seelische Gesundheit zudem ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten angeboten. Dieses reicht von einem Bewegungstherapeutischen Angebot bis hin zu Alltagstrainings und Meditation.
Für das Angebot der psychiatrischen Tagesklinik konnte das Klinikum Siegen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen gewinnen. Das multiprofessionelle Behandlungsteam setzt sich aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen, Kreativtherapeuten, Sozialarbeitern, Bewegungs- und Sporttherapeuten und einer Medizinischen Fachangestellten zusammen.