Suche

Team des Lungenzentrums am Kreisklinikum Siegen unterstützt „Kinder brauchen uns e.V.“ 

Hilfe für den kleinen Shabir aus Kabul

Für seine noch jungen zwölf Jahre, hat der kleine Shabir bereits eine lange und bewegende Krankheitsgeschichte hinter sich – und das in einem Land mit unzureichender medizinischer Versorgung. Denn Shabirs Heimat ist ein kleiner Ort, 300 Kilometer entfernt von Kabul, Afghanistan. Dort erhielt er die Verdachtsdiagnose Tuberkulose. In Deutschland ist die Infektionskrankheit dank guter medizinischer Versorgung und hoher Hygienestandards selten geworden, doch in Shabirs Heimat sieht das anders aus. Da es dem Kreisklinikum Siegen besonders wichtig ist, auch jene Menschen im Blick zu haben, für die eine gute medizinische Versorgung keine Selbstverständlichkeit ist und die dringend Hilfe benötigen, führte Shabirs Weg in die Hände der erfahrenen Ärzte des Lungenzentrums am Kreisklinikum Siegen, Dr. med. Khaled Mardanzai, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie, und Dr. med. Jörg Hinrichs, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin.

„Da ich Shabirs Krankheitsgeschichte bereits kenne, ist die Hilfsorganisation ‚Kinder brauchen uns e.V.‘ erneut auf mich zugekommen“, erklärt Dr. Mardanzai. Der Thoraxchirurg lernte Shabir nämlich bereits 2019 kennen, damals noch als Oberarzt in der Universitätsmedizin Essen (Ruhrlandklinik). Dort verhalf er dem Jungen zusammen mit Prof. Dr. Clemens Aigner durch einen schwierigen Luftröhreneingriff, mit zehn Jahren endlich zum Sprechen. Für Shabir begann mit dem Eingriff ein neues Leben: zum ersten Mal konnte er ohne Kanüle im Hals atmen und sprechen. „Infolge einer schweren Meningitis im Alter von acht Monaten, fällt der kleine Junge ins Koma und wird drei Tage lang zu Hause von seinen Eltern mit einem Beutel über eine kleine Kanüle im Hals beatmet. Er überlebt, leidet aber seitdem an einer subglottischen Stenose, einer Einengung der Luftröhre, die ihm das Atmen nur durch eine Kanüle im Hals ermöglicht hat“, erklärt Dr. Mardanzai.

Durch die Hilfsorganisation erfuhr der jetzige Chefarzt des Kreisklinikums nun, dass Shabir erneut erkrankt ist und aufgrund einer Tuberkuloseinfektion dringend Hilfe benötigt. Er zögerte keine Sekunde und aktivierte, um dem kleinen Shabir zu helfen, ein Experten-Team im Kreisklinikum. Auch für weitere ärztliche und pflegerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Betriebsleitung des Kreisklinikums stand außer Frage, dem Kleinen zu helfen.

Auch Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Allergologie, Dr. Jörg Hinrichs, ist Teil des aktivierten Experten-Teams und erklärt: „Bei Tuberkulose-Erkrankungen, insbesondere in Asien, finden sich oft Erreger, die gegenüber den hier gängigen Medikamenten nicht empfindlich sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Shabir bereits in seinem Heimatland medikamentös behandelt wurde, was die Wahrscheinlichkeit einer sogenannten Medikamenten-Resistenz erhöht“. Zunächst müsse man die Keime mittels mikroskopischer Untersuchung einschließlich PCR-Test und einer kulturellen Untersuchung genau analysieren, um dann die richtige Therapie einleiten zu können, erklärt er weiter. In spezialisierten Zentren, zu dem auch das Lungenzentrum des Kreisklinikums gehört, geht die Therapie von Betroffenen Hand in Hand. So entnahm Thoraxchirurg Dr. Mardanzai zunächst während einer Operation eine Gewebeprobe der Halslymphknoten des jungen Shabir, die nun in einem speziellen Forschungszentrum, das auf Tuberkuloseerkrankungen spezialisiert ist, analysiert und auf Resistenzen geprüft wird. Die Biopsie liefert den Ärzten dann die eindeutige und sichere Diagnose, sodass durch Dr. Hinrichs die richtige medikamentöse Therapie eingeleitet werden kann.

Auf der Infektionsstation des Kreisklinikums wartet Shabir nun auf den Start der Therapie, die anschließend über mehrere Monate fortgesetzt werden muss. Da diese jedoch nach kurzem stationärem Aufenthalt auch ambulant durchgeführt werden kann, wird der kleine Mann voraussichtlich bald wieder zurück nach Afghanistan zu seinen Eltern und seinen Geschwistern zurückkehren können.

Weitere Beiträge:

„Lungenkrebs“ – Patientenveranstaltung

Um über das Thema Lungenkrebs und die modernen sowie hochspezialisierten Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären, laden die Lungenklinik Siegen sowie die Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie des Klinikums Siegen, am Freitag, den 29.11.2024 um 18:00 Uhr ganz herzlich alle Patienten, Angehörigen und sonstige Interessierten zu einer informativen Patientenveranstaltung rund um das Thema „Lungenkrebs“ in den Kommunikationsraum (KORA) des Klinikums Siegen ein.

Weiterlesen »

„Adipositasbehandlung“ – Informationsveranstaltung

Um über dieses Grundkonzept des Adipositas Zentrums und mögliche OP-Verfahren zu informieren und aufzuzeigen, wie der Weg in die Ambulanz aussehen kann, laden PD Dr. med. Sebastian Dango, Chefarzt der Klinik für Viszeralmedizinische Chirurgie, Adipositas- und Metabolische Chirurgie am Klinikum Siegen, und sein Team des Adipositas Zentrums an vier verschiedenen Terminen in diesem Jahr ab 18 Uhr zur Informationsveranstaltung „Adipositasbehandlung“ für Interessierte in den Kommunikationsraum (KORA) des Klinikums ein.

Weiterlesen »

200. interventionelle Schlaganfallbehandlung im Jahr 2024 im Klinikum Siegen

Die Kliniken für Radiologie und Neuroradiologie sowie für Neurologie des Klinikums Siegen haben in diesem Jahr einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Bereits 200 interventionelle Schlaganfallbehandlungen wurden hier erfolgreich durchgeführt. Diese Zahl unterstreicht nicht nur die hohe Kompetenz des Klinikums in der Schlaganfallversorgung und die zentrale Rolle der zertifizierten überregionalen Stroke Unit als Anker der Daseinsvorsorge in der Region, sondern auch die Expertise in der gezielten kathetergestützten Behandlung eines akuten Schlaganfalls durch die Klinik für Neuroradiologie und Radiologie.

Weiterlesen »

Telefonsprechstunde zum Tag der Hernie

Dr. med. Daniel Sinn, Leiter des Hernienzentrums am Klinikum Siegen und Leitender Oberarzt der Klinik für Viszeralmedizinische Chirurgie, Adipositas- und Metabolische Chirurgie, nimmt den von der Hernien-Selbsthilfegruppe Deutschland ins Leben gerufene Aktionstag „Tag der Hernie“ zum Anlass, um am Montag, den 4. November eine kostenlose Telefonsprechstunde anzubieten. Als Experte gibt er Betroffenen von 8.00 bis 10.00 Uhr unter der Tel. 0271/705-605518 Antworten auf Fragen rund um das Thema Hernien.

Weiterlesen »

Zentrum für seelische Gesundheit durch Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. ausgezeichnet

Seit 2013 zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) deutsche Kliniken, die sich in besonderer Weise um die Behandlung und Versorgung bipolar Erkrankter bemühen, mit einem Gütesiegel aus. Auch das Zentrum für seelische Gesundheit des Klinikums Siegen gehört nun zu einer der insgesamt 20 Kliniken mit dieser Auszeichnung. Die Auszeichnung, die unter anderem nachweist, dass eine leitliniengerechte Behandlung von Menschen mit einer Bipolaren Störung erfolgt, wurde dem Klinikum kürzlich bei der DGBS Jahrestagung in Frankfurt überreicht.

Weiterlesen »