DGBS Gütesiegel weist besondere Behandlung und Versorgung bipolar Erkrankter nach
Seit 2013 zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) deutsche Kliniken, die sich in besonderer Weise um die Behandlung und Versorgung bipolar Erkrankter bemühen, mit einem Gütesiegel aus. Auch das Zentrum für seelische Gesundheit des Klinikums Siegen gehört nun zu einer der insgesamt 20 Kliniken mit dieser Auszeichnung. Die Auszeichnung, die unter anderem nachweist, dass eine leitliniengerechte Behandlung von Menschen mit einer Bipolaren Störung erfolgt, wurde dem Klinikum kürzlich bei der DGBS Jahrestagung in Frankfurt überreicht.
„Wir freuen uns sehr über den Erhalt des Gütesiegels durch die DGBS“, so Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit Dr. med. Heiko Ullrich. „Vor allem bin ich stolz auf die Leistung des gesamten Teams, denn das Siegel bestätigt nicht nur die Qualität unseres medizinischen und therapeutischen Angebots, sondern auch unser Engagement, Patienten eine umfassende Versorgung zukommen zu lassen“, so Dr. Ullrich weiter. Besonders hebt er hierbei Oberärztin Dr. med. Tünde-Biborka Jenne, Teamleiterin Sandra Czarnofske und die Pflegerische Fachkoordinatorin Tina Rückes für ihren Einsatz hervor. Um das Gütesiegel durch die Gesellschaft zu erhalten, musste die Fachabteilung verschiedene Kriterien erfüllen. Neben der leitliniengerechten Behandlung, sind das beispielsweise auch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeitenden im Haus sowie externer Personen zu Bipolaren Störungen sowie die Unterstützung bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe für Betroffene, Angehörigengruppen und eine Spezialsprechstunde. Aber auch spezielle Therapieangebote sind dabei von großer Bedeutung.
Das Zentrum für seelische Gesundheit legt großen Wert auf ein interdisziplinäres und individuelles Behandlungskonzept. „Wir haben unser medizinisches und therapeutisches Angebot für Menschen mit einer Bipolaren Störung in den letzten zwei Jahren um ein vielfaches erweitert, um ihnen eine optimale Unterstützung im Umgang mit ihrer schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankung zu geben“, erklärt Dr. med. Peter Plum, Leitender Oberarzt des Zentrums für seelische Gesundheit. Neben der medikamentösen Therapie umfasst das Angebot daher auch psychotherapeutische Maßnahmen, Psychoedukation, Begleittherapien und die Unterstützung bei sozialen und beruflichen Fragestellungen. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise werden Patienten nicht nur symptomatisch behandelt, sondern in ihrer gesamten Lebenssituation unterstützt. Dafür steht Betroffenen im Zentrum für seelische Gesundheit des Klinikums Siegen ein erfahrenes Team aus Fachärzten, Therapeuten und Pflegekräften zur Verfügung. Im Sinne der Leitlinienempfehlung zur Diagnostik und Behandlung Bipolarer Störungen ist dem Team im Rahmen der Psychoedukation aber auch der Trialog sehr wichtig, bei dem Behandler, Patienten und Angehörige alle zusammen ins Gespräch kommen.
Bipolare Störungen, auch als manisch-depressive Erkrankungen bekannt, sind durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Dabei wechseln sich Phasen tiefer Depressionen mit Episoden übermäßiger Hochstimmung, sogenannten Manien, ab. Eine frühe Diagnose und Behandlung ermöglicht es Betroffenen, ein stabiles Leben führen zu können. „Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu fördern“, darüber ist sich das Team des Zentrums für seelische Gesundheit einig.