Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin
Hand
Die Handspezialist:innen in Südwestfalen
Erkrankungen und Verletzungen an der Hand stellen aufgrund der komplexen Anatomie eine besondere Herausforderung dar. Denn in der Hand arbeiten immerhin 27 Knochen mit zahlreichen Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und Nerven auf komplizierte Weise zusammen. Die Bedeutung unserer Hände wird uns häufig erst dann bewusst, wenn einzelne Funktionen eingeschränkt sind.
Die Handspezialisten im Klinikum Siegen behandeln akute Verletzungen, degenerative Erkrankungen wie Arthrosen, Nervenengpasssyndrome sowie Fehlbildungen an der Hand. Bevor wir einen chirurgischen Eingriff vornehmen, behandeln wir Ihre Verletzung oder Erkrankung – wenn möglich – zuerst mit Hilfe konservativer Methoden. Sollte ein chirurgischer Eingriff nicht zu vermeiden sein, bietet Ihnen das Klinikum Siegen die hohe Fachkompetenz von besonders ausgebildeten und spezialisierten Ärzten mit der Zusatzbezeichnung „Handchirurgie“.
Typische Handverletzungen und -erkrankungen
Knochenbrüche der Hand gehören zu den häufigsten Verletzungen, die im Alltag auftreten. Durch ihre komplexe Struktur aus zahlreichen Knochen, Gelenken und Sehnen ist die Hand besonders anfällig für Brüche. Ein Handbruch kann nicht nur Schmerzen und Einschränkungen im Alltag verursachen, sondern auch langfristige Folgen haben, wenn er nicht korrekt behandelt wird. Daher sind eine schnelle und präzise Diagnose sowie eine gezielte Therapie entscheidend für die Wiederherstellung der Handfunktion. Hierbei hängt die Behandlung eines Handbruchs von der Art, Lage und dem Schweregrad des Bruchs ab. Bei vielen unkomplizierten Brüchen kann eine Gips- oder Schiene ausreichen, um den Bruch zu stabilisieren und die Heilung zu fördern. Wenn der Bruch komplex ist, der Knochen stark verschoben oder mehrere Knochen betroffen sind, kann eine operative Behandlung erforderlich sein.
Das Engpasssyndrom ist ein Zustand, bei dem ein Nerv oder eine Struktur, die durch die Hand verläuft, durch eine enge Stelle komprimiert wird. Der Begriff wird häufig mit dem Karpaltunnelsyndrom in Verbindung gebracht, da dies die häufigste Form des Engpasssyndroms in der Hand ist. Aber auch andere Engpässe, die Nerven in der Hand betreffen, werden als Engpasssyndrome bezeichnet. Das Karpaltunnelsyndrom tritt auf, wenn der Medianusnerv, der durch den Karpaltunnel im Handgelenk verläuft, durch Schwellungen oder andere Ursachen zusammengedrückt wird. Die Behandlung beginnt oft mit konservativen Methoden wie Schienen, Physiotherapie und Medikamenten. Wenn diese nicht ausreichend sind, kann eine Operation notwendig werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu entlasten. Frühe Interventionen und gezielte Behandlungen können in vielen Fällen eine schnelle Linderung der Symptome und eine Verbesserung der Lebensqualität erreichen.
Ein Schnappfinger ist eine Erkrankung, bei der der betroffene Finger in einer gebeugten Position „einrastet“ oder „schnappt“ und nur schwer wieder gestreckt werden kann. Dies führt zu unangenehmen Bewegungsstörungen und kann in fortgeschrittenen Fällen auch Schmerzen verursachen. Der Schnappfinger betrifft häufig den Daumen, den Ringfinger und den Mittelfinger, kann aber grundsätzlich jeden Finger betreffen. Ein Schnappfinger entsteht, wenn eine Sehne des Fingers, die durch eine Sehnenscheide läuft, in ihrer Bewegung blockiert wird. Die Sehne kann sich an einer Stelle so stark verdicken, dass sie nicht mehr reibungslos durch die Sehnenscheide gleiten kann. Wenn die Sehne in ihrer Bewegung behindert wird, kann es zu einem „Schnappen“ kommen, wenn sie schließlich mit einem Ruck über die Verengung hinweg springt. Das Schnappen kann schmerzhaft sein und die Beweglichkeit des Fingers erheblich einschränken. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden. In den meisten Fällen können konservative Methoden erfolgreich sein, aber in schweren oder fortgeschrittenen Fällen ist eine operative Behandlung erforderlich.
Die Rhizarthrose ist eine Form der Arthrose, die die Sattelgelenke im Bereich des Daumens betrifft. Diese Gelenkveränderung führt zu einer schmerzhaften Abnutzung des Knorpels, der das Gelenk normalerweise schützt, was zu einer schrittweisen Zerstörung des Gelenkgewebes führt. Die Rhizarthrose ist eine der häufigsten Formen der Arthrose, die die Hand betrifft, und tritt vor allem bei älteren Menschen auf, kann aber auch jüngere Menschen betreffen, insbesondere bei denen, die das Gelenk stark beanspruchen (z.B. bestimmte Berufsgruppen oder Sportarten). Die genauen Ursachen für Rhizarthrose sind noch nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Faktoren wie eine altersbedingte Abnutzung, Überbelastung, genetische Faktoren, Verletzungen und frühere Faktoren und rheumatische Erkrankungen tragen zu ihrem Entstehen bei. Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehören die Handtherapie, das Tragen einer Daumenschiene und die Einnahme von Medikamenten. Bei ausgeprägten Daumensattelgelenksarthrosen kann bevorzugt die Implantation einer Daumensattelgelenksprothese Touch®Prothese (Duokopf Prinzip) erfolgen, wenn auch schmerzhafte Arthrosen der angrenzenden Gelenke vorliegen (STT Gelenk), erfolgt eher die Entfernung des großen Vieleckbeines (Trapezektomie) und Stabilisierung der Basis des 1. Mittelhandknochens mit einem stabilen Faden oder einem Sehnenstreifen.
Die Dupuytren-Kontraktur ist eine Erkrankung, bei der es zu einer vermehrten Bindegewebsbildung in der Hand kommt, insbesondere in der Palmaraponeurose, einer Struktur im Bereich der Handfläche, die die Sehnen und Muskeln stützt. Diese veränderte Gewebebildung führt zu einer Verkürzung und Verdickung der Bindegewebsfasern, was dazu führt, dass die Finger (häufig der Ringfinger und kleine Finger) zunehmend in eine Beugestellung gezogen werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann dies zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkung führen, bei der der betroffene Finger oder die Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können.
Wenn die Beschwerden im Alltag als sehr belastend empfunden werden, kann zur Verbesserung der Fingerstreckung der verdickte Faszienstrang entweder chirurgisch entfernt oder mittels Nadelfasziotomie durchtrennt werden.
Verletzungen der Bänder an der Hand sind relativ häufig und können unterschiedliche Auswirkungen auf die Beweglichkeit und Stabilität der Handgelenke und Finger haben. Bänder verbinden die Knochen miteinander und sind entscheidend für die Stabilität der Gelenke. Eine Bänderverletzung kann von einer einfachen Dehnung bis hin zu einem vollständigen Riss reichen. Diese Verletzungen entstehen in der Regel durch starke, unnatürliche Bewegungen oder direkte Einflüsse, wie zum Beispiel einem Sturz oder einer Verletzung bei Sportarten wie Ski oder Handball, wenn der Daumen in eine unnatürliche Richtung abknickt oder durch einen Sturz überdehnt wird. Typische Symptome sind Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Daumensattelgelenks, eine eingeschränkte Beweglichkeit und eine Schwäche beim Greifen von Objekten. In milden Fällen wird der Daumen mit einer Schiene ruhiggestellt. Bei einem vollständigen Bänderriss oder bei anhaltenden Beschwerden kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um das Band zu rekonstruieren.
Von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind häufig auch Handgelenke und Hände betroffen. Entzündungsprozesse an Gelenken und Sehnenscheiden zerstören die Gelenke und führen zu Fehlstellungen, die die Handfunktion beeinträchtigen. Die Ursache ist nicht genau bekannt, man geht von einer genetischen Disposition aus. Die Beschwerden beginnen mit Schwellung und Schmerzen an Gelenken und Sehnen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kommt es zu einer zunehmenden Zerstörung der Gelenke, häufig verbunden mit Instabilität und Sehnenrissen.
Bei der Behandlung steht zunächst die medikamentöse Basistherapie im Vordergrund. Besteht die Gelenkinnenhautentzündung fort, ist eine Ausschälung der entzündeten Gelenkinnenhaut per Arthroskopie sinnvoll. Bei wiederherstellenden Operationen werden die zerstörten Bereiche des Handgelenks durch eine Teilversteifung stabilisiert und gerissene Sehnen werden operativ rekonstruiert.
Eine Arthrose der Fingergelenke ist eine häufige Form der Arthrose, die die kleinen Gelenke in den Fingern betrifft. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem Abbau des Knorpels in den Gelenken, was zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führt. Arthrose ist die häufigste Form der Gelenkerkrankung, insbesondere bei älteren Menschen, und betrifft oft die Fingergrundgelenke (MCP-Gelenke) und Endgelenke (DIP-Gelenke), aber auch die mittleren Fingergelenke (PIP-Gelenke) können betroffen sein.
Zu Beginn der Erkrankung ist in der Regel eine konservative Behandlung empfehlenswert. Dazu zählen Maßnahmen wie Handtherapie sowie Injektionen mit entzündungshemmenden und abschwellenden Medikamenten. Wenn das Gelenk jedoch bereits stark beschädigt ist und die Beschwerden erheblich sind, kann eine operative Behandlung notwendig werden. Ziel der chirurgischen Eingriffe ist es, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit so weit wie möglich zu erhalten.
Ein Tumor in der Hand bezeichnet eine wuchernde Gewebeveränderung in den Bereichen der Hand, die sowohl gutartig als auch bösartig sein kann. Tumore in der Hand sind relativ selten, doch sie können, abhängig von Art und Lage, die Funktion der Hand erheblich beeinträchtigen oder kosmetische Probleme verursachen. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Tumore, die in der Regel nicht lebensbedrohlich sind, jedoch in ihrer Größe oder Lage die Beweglichkeit oder das Aussehen der Hand negativ beeinflussen können. Die Symptome eines Tumors in der Hand variieren je nach Art und Lage des Tumors. Mögliche Anzeichen sind Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen, Veränderungen der Haut und Gefühlsstörungen.
Die häufigsten Tumore sind Ganglien, Fibrome und Lipome, die in den meisten Fällen gutartig und leicht behandelbar sind. In seltenen Fällen können auch bösartige Tumoren wie Osteosarkome oder Melanome auftreten, die eine intensivere Behandlung erfordern.