Als Reaktion auf die in dieser Woche bekanntgewordene Schließung der Neurologie am DRK Krankenhaus Kirchen wird das Klinikum Siegen ab dem 01. August 2024 seine Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie um zehn zusätzliche Betten erweitern. Diese Entscheidung hat das Klinikum Siegen getroffen, um eine neurologische Versorgung der Patienten aus Kirchen und Umgebung reibungslos mit der kurzfristigen Schließung der Abteilung zum 31. Juli sicherzustellen.
„Wir übernehmen Verantwortung für die neurologische Versorgung der Region und darüber hinaus“, erklärt Prof. Dr. Martin Grond, Ärztlicher Direktor am Klinikum Siegen und Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie. „Bereits vor der Gründung der Fachabteilung für Neurologie in Kirchen im Jahr 2020 haben wir die Patienten aus der Region neurologisch versorgt“, erläutert Grond. Es handle sich somit nicht um eine völlig neue Situation für das Klinikum Siegen. Auch die Regionale Stroke Unit des Kirchener Krankenhauses sei bereits seit den 90er Jahren der Überregionalen Stroke Unit des Klinikums Siegen zugeordnet. Diese Verantwortung habe man bis heute stets wahrgenommen. Ebenfalls die seit Jahren sehr gut gelebte Kooperation bei der Versorgung von hochkomplexen neurologischen Erkrankungen mit der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des Klinikums Siegen hat für beide Kliniken einen hohen Stellenwert und bleibt in jedem Fall erhalten.
„Erst kürzlich hat das Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Krankenhausplanung unserem Klinikum die Verantwortung für die neurologische Versorgung, inklusive der Versorgung von Schlaganfallpatienten zugesprochen. Dass wir diese Verantwortung wahrnehmen und uns als Anker der Daseinsvorsorge sehen, möchten wir mit der Aufstockung unserer neurologischen Betten erneut unterstreichen“, erklärt auch Ingo Fölsing, Geschäftsführer des Klinikums Siegen.
Möglich wird dieser Schritt nur durch die sehr gute personelle Besetzung der Klinik für Neurologie am Klinikum Siegen. So können die zusätzlichen Patientinnen und Patienten sowohl medizinisch als auch therapeutisch und pflegerisch auf hohem Niveau versorgt werden. „Besonders wichtig ist uns zu betonen, dass es durch die Aufnahme weiterer Patienten aus Kirchen und Umgebung zu keinerlei Einschränkungen für die Patienten aus unserer Region kommt. Die entsprechenden Kapazitäten sind im Klinikum vorhanden. Zudem konnten wir alle Auszubildenden in diesem Jahr übernehmen und somit das Haus in der Pflege nochmal zusätzlich stärken“, freut sich Pflegedirektor Armin Heck.
Neben der Neurologie möchte das Klinikum Siegen auch gerne im Bereich der Urologie Verantwortung für die Bevölkerung in Kirchen übernehmen und führte daher bereits in der Vergangenheit Gespräche zur Übernahme des Kassensitzes der MVZ Praxis für Urologie in Kirchen. Das Klinikum Siegen verfügt über eine große urologische Kompetenz und möchten diese gerne weitertragen, um für die Patientinnen und Patienten in Kirchen eine sichere Anlaufstelle zu schaffen. „Wir befinden uns schon seit Langem in Gesprächen mit der DRK-Trägergesellschaft Süd-West, was die medizinische Versorgung in den Bereichen der Neurologie und Urologie angeht und bieten hier auch weiterhin unsere Unterstützung an. Wie die konkrete Ausgestaltung der weiteren Versorgung aussieht werden die nächsten Wochen zeigen. Klar ist aber, dass wir keine Patienten aus Kirchen und Umgebung mit ihren Sorgen und Nöten allein lassen“, so Fölsing.